Albert Minder, der Sohn einer Familie von Korbflechtern, erzählt vom entbehrungsreichen Bemühen seines Vaters, sich und die Familie endlich in die Gesellschaft einzugliedern. Dabei kam die Familie vom Regen in die Traufe – als Arbeiter in einer Zigarrenfabrik verdiente der Vater Ende des 19. Jahrhunderts selbst mit 12-Stunden-Schichten kaum genug, um anständige Mahlzeiten auf den Tisch zu bringen.
Auch wenn solche Autobiografien sicherlich immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen sind – sie zeichnet, trotz dramaturgischen Beschönigungen, ein sicherlich nicht gänzlich unauthentisches Bild der Situation vieler jenischer Menschen, die sich abstrampelten, um vom Rest der Welt nicht länger als “minderwertig” beachtet zu werden. Bemerkenswert ist dieses Werk vor allem deswegen, weil es als eine der wenigen Quellen ein Bild von den Jenischen zeichnet, dass einer gewissen Eigenwahrnehmung entspringt.
Wenig überraschend entsprach das Leben jenischer Familien ganz und gar nicht der frivolen Romantik, wie sie ihnen von schwärmerischen Zeitgenossen aus der beengenden Behaglichkeit bürgerlicher Stuben angedichtet wurde.
Das Buch endet mit mehreren Gedichten aus der Feder Albert Minders, allesamt in deutscher Sprache verfasst.
Die hier ausgestellten Seiten sind lediglich ein einleitender Auszug des Gesamtwerkes. Die Vollversion können Sie unter folgendem Link als PDF ganz einfach selbst herunterladen:
http://www.sifaz.org/albert_minder_der_sohn_der_heimatlosen_burgdorf_1925.pdf